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Die Völker Rúnlands

Ethnologisch gesehen gehören alle Rúnländer dem selben Menschenvolk an. Allerdings gibt es Unterschiede im Bezug auf die Lebensart der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen, die sich selbst eigene Bezeichnungen gegeben haben.


Das Waldvolk

Die 'im Wald lebenden' leben in kleineren Dorfgemeinschaften, teils auf Lichtungen, teils mitten zwischen hohen Bäumen. Der größte Teil ihres Lebens spielt sich unter dem Blätterdach der Wälder ab, wo sie als Jäger und Sammler im Einklang mit der Natur leben. Zum Teil werden auch heute noch uralte Naturgottheiten verehrt, denen auf kleinen Altären oder in heiligen Hainen ähnlich dem in der Hauptstadt Geschenke dargebracht werden. Die 'im Wald lebenden' treiben Handel mit dem Rest der Insel und eilen im Falle einer Bedrohung für ihre Heimat zu hunderten zu Sammelplätzen, von denen aus sie dann gemeinsam dorthin marschieren, wo man ihre Kampfkraft braucht. Ihre Ausrüstung besteht aus Lederrüstungen und -helmen, gekämpft wird mit Schwert oder Axt und Schild, mit Pfeil und Bogen oder mit langen Speeren.


Das Küstenvolk

Im rúnländischen Alltag nimmt das Küstenvolk die Rolle der Grenzwächter ein, da es die Küstengebiete zwecks Fischfang und Handel befährt und hin und wieder Schiffe anderer Völker aufbringt, sofern mit diesen keine freundschaftlichen Beziehungen bestehen. Die Küstenbewohner gelten als raue Burschen, ausgezeichnete Seeleute und starke Kämpfer, die zwar selten mit Rüstung, dafür aber mit viel Mut und Kraft kämpfen. Ihre bevorzugten Waffen sind Wurmspeere, sowie Schild und Axt. Das Küstenvolk lebt in kleinen Dörfern entlang Rúnlands Küsten und stellt den Großteil der Bevölkerung in den wenigen Hafenstädten.


Das Landvolk

Die unbewaldeten Gebiete Rúnlands sind die Heimat der landwirtschaftlich aktiven Bevölkerung, auch bekannt als 'das Landvolk'. Beinahe rund um das Jahr werden zahlreiche Felder und Plantagen von diesen Menschen beackert, die so die Lebensmittelversorgung großer Bevölkerungsteile garantieren. Das Landvolk ist nicht kriegerisch und greift nur im Falle einer Bedrohung gemeinsam mit dem Rest der Insel zu den Waffen. Es lebt in etlichen winzigen Dorfgemeinden, in Weilern und auf unzähligen, weit verteilten Gehöften und kommt normalerweise nur zu Festen und anderen gemeinschaftlichen Anlässen in größeren Haufen zusammen. Die Siedlungsgebiete des Landvolks bilden gleichzeit den Kern vieler Domänen der Hersen und Jarls.


Das Stadtvolk

Die kleinste Bevölkerungsgruppe Runlands bildet das Stadtvolk, das sich Hauptsächlich auf die Hauptstadt Askurhall, sowie die wenigen anderen Siedlungen beschränkt, die man anhand ihrer Größe als Städte bezeichnen kann. Kulturelle Einflüsse anderer Völker und Nationen sind beim Stadtvolk am deutlichsten spürbar und es pflegt, großteils in Häusern aus Stein wohnend, einen Lebensstil, der sich von dem der restlichen Bevölkerung unterscheidet. Das gilt besonders für die wohlhabenden Sippen, die dem Königshaus nahe stehen und an den Regierungsgeschäften teilhaben. Sie sind einerseits die einzigen Konsumenten von Luxusgütern von außerhalb der Insel, andererseits aber auch besonders traditionsbewußt und glühende Anhänger der rúnländischen Religion.


Das Bergvolk

Dem rúnländischen Bergvolk obliegt die Schürfung und der Schutz der seltenen und lebensnotwendigen Erze, es organisiert sich in kleinen, oftmals archaisch anmutenden Bergbausiedlungen, deren Bewohner als einfach gestrickte, aber ehrenvolle Leute gelten, bei denen das Gastrecht groß geschrieben wird. Durch die Nähe vieler Siedlungen zur Nordgrenze und die Bedrohung Rúnlands durch die Koshka ist es notwendig, die Gebiete, in denen die Bergbausiedlungen liegen, von Grenzfestungen aus zu verteidigen, die an verschiedenen Plätzen errichtet wurden und sich untereinander über Signalfeuer verständigen. Die Krieger aus den unwirtlichen Gebirgsregionen tragen durch den verhältnismäßig hohen Reichtum an Erzen häufig schwere Metallrüstungen, können sich metallbeschlagene Schilde und als professionelle Kämpfer auch Schwerter leisten. Die Jäger und Bergspäher sind für ihre Geschicklichkeit in schwierigsten Geländeverhältnissen bis nach Askurhall bekannt und der König greift gerne auf die stets kampferprobten, genauso bärbeißigen wie stolzen Kämpfer zurück. Entsprechend bedeutend sind auch die Hersen und Jarls aus den Bergen.


Die Farandi

Ursprünglich nicht aus Rúnland stammend, bilden die dunkelhäutigen Farandi eine Volksgruppe, die sich aus entflohenen oder auf andere Art und Weise frei gekommenen Sklaven der Länder des nördlichen Kontinents gebildet hat. Sie ließen sich einst, nach kräftezehrender Suche nach einer neuen Heimat, im Nordosten Rúnlands nieder, einer bis dahin besonders dünn besiedelten Region der Halbinsel nahe dem Gebirge. Über die Sommermonate ziehen die Farandi in Wagenkolonnen durch die Halbinsel und bieten ihre seltenen Waren feil, betreiben Schauspielerei, Scharlatanerei und nebenbei ein wenig Taschendiebstahl. Sie sind bei der übrigen Bevölkerung weder besonders verhasst noch wirklich beliebt. Man duldet sie, vertraut ihnen jedoch nicht. In Kriesenzeiten stehen sie dem Volk des Landes jedoch bei und sind aufgrund ihrer Geschicklichkeit mit kurzen Klingenwaffen gerne gesehene Mitstreiter.